Urlaub ohne Koffer

Gemeinsam die Region entdecken: Caritas organisierte einwöchiges Ferienprojekt für Senioren.

Unternehmungslustig steigen 25 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus den vier Kleinbussen. Nach einem ausgiebigen gemeinsamen Frühstück sind sie an einem der Tagesausflugsziele ihrer Ferienwoche angekommen: am Brotmuseum in Ebergötzen. Hier gibt es vieles zu erleben, einen alten Römerofen, interessante Details über das Brotbacken, einen großen Apothekergarten und die Wilhelm-Busch-Mühle. „Ich freue mich auf jeden Tag, vor allem auf die Gemeinsamkeit, wir lachen viel und man kommt mal raus“, erzählte eine der Seniorinnen, die das Ferienrogramm zum zweiten Mal mitmacht.

Ehrenamtliche Helfer holen sie morgens  aus den Gemeinden rund um Duderstadt ab. Nach Frühstück und Morgenimpuls in der Seniorenbegegnungsstätte des Lorenz-Werthmann-Hauses geht die Reise los: „Jeder Tag ist voller Überraschungen“, erzählt die Leiterin Lydia Ballhausen, die das Programm in diesem Sommer organisiert hat. Wallfahrtsorte, Klöster, Naturschönheiten, Reiterhof, Kurort und Kultgaststätten – bei diesen Zielen ist für jeden etwas dabei und es gibt vieles zu entdecken. „Ich habe auch Überraschungsgäste aus Kirche und Lokalpolitik eingeladen“, so Ballhausen. Einmal frühstückte Propst Bernd Galluschke mit, in Ebergötzen begleitete der ehemalige Propst Wolfgang Damm die Gruppe, an der Rhumequelle ein hiesiger Bürgermeister.

„Urlaub ohne Koffer“ hat eine Doppelbotschaft: da die Senioren jeden Abend gegen 17 Uhr wieder zu Hause sind, reisen sie ohne Koffer, aber auch ohne das unsichtbare „Päckchen“, das jeder zu tragen hat. Durch das Rauskommen aus dem Alltag und vor allem durch das Gruppenerlebnis können alle ihr Sorgengepäck mal zu Hause lassen. „Bei den Begegnungen fangen die Augen der Menschen an zu leuchten. Dabei ist auch eine 94-jährige Dame, die nimmt das alles gern mit, wer weiß, was im nächsten Jahr ist, sagt sie“, erzählt Ballhausen. In diesem Jahr sind es sogar 10 Teilnehmende mehr. Auch einige mit Rollator, was jedoch kein Hindernis darstellt, da viele helfende Hände unterstützen. Ein besonderer Dank gilt den ehrenamtlichen Helfern, die alles möglich gemacht haben: „Dieses Netzwerk sprüht vor Vitalität, sprüht davon Lebensgeschichten zu erzählen, die Lebensnarben nochmal anzuschauen und einfach Freude am Heute und Jetzt im Schönen der Natur zu erleben“, freute sich Ballhausen.

Am letzten Tag gibt es nachmittags noch eine Reflexion der Woche, eine Videoshow und einen gemeinsamen  Abschlussgottesdienst. Schon jetzt freuen sich alle auf eine mehr als Vier-Sterne-Urlaubswoche auch im nächsten Jahr.

Susanne Fricke