Tote bestatten - das 7. Werk der Barmherzigkeit

Ernennung von 7 BeerdigungsleiterInnen im Dekanat Untereichsfeld

Duderstadt. Am 11. Mai wurden 7 Frauen und Männer aus dem Dekanat Untereichsfeld in der Basilika St.Cyriakus von Bischof em. Michael Wüstenberg, Propst Bernd Galluschke und Pater Matthias Balz sehr feierlich und würdevoll zu BeerdigungsleiterInnen ernannt.

Unsere durch den christlichen Glauben geprägte Kultur kennt als elementare Grundlage im Umgang mit unseren Mitmenschen die Werke christlicher Nächstenliebe, die Werke der Barmherzigkeit.

Die ersten sechs Werke folgen der Rede Jesu vom Weltgericht im Matthäus-Evangelium: Wahrlich ich sage euch: was ihr getan habt einem unter diesen meinen geringsten Brüdern, das habt ihr mir getan. (Mt 25,40) Das siebte Werk, Tote zu bestatten, wurde vom Kirchenvater Lactantius hinzugefügt: zum einen mit Bezug auf das Buch Tobit (1,17–20 ): „Ich gab den Hungernden mein Brot und den Nackten meine Kleider; wenn ich sah, dass einer aus meinem Volk gestorben war und dass man seinen Leichnam hinter die Stadtmauer von Ninive geworfen hatte, begrub ich ihn.“ Zum anderen, da es ein Werk der Barmherzigkeit durch Josef von Arimathäa, Nikodemus und die den Leichnam salbenden Frauen war, den Heiland selbst zu beerdigen.

Im Jahr 2006 hat der damalige Bischof von Hildesheim Bischof Norbert eine Richtlinie erlassen, in der es heißt: „durch die Feier des Begräbnisses durch vom Bischof beauftragte Laien kommt auch die gemeinsame Sorge der Gläubigen für die Toten und die Trauernden zum Ausdruck.“

7 Frauen und Männer aus dem Dekanat Untereichsfeld sind diesem Ruf gefolgt und haben sich von Oktober 2018 bis Ende März 2019 im ZfK Duderstadt zu ehrenamtlichen BeerdigungsleiterInnen ausbilden lassen.

Unter der Regie von Pater Matthias Balz OSB, Pater Nikolaus Nonn OSB, der Dekanatsreferentin Sigrid Nolte und dem ehrenamtlichen Begräbnisleiter Norbert Vollmer wurde sich intensiv mit dem eigenen Auferstehungsglauben und eigenen Erfahrungen mit Leid, Tod und Trauer auseinandergesetzt. Anhand von Bibelstellen und theologischer Literatur wurden die Themen der christlichen Hoffnung und des Auferstehungsglaubens vertieft.

Der nächste Schritt war die Beschäftigung mit der Situation der Hinterbliebenen, wie verhalte ich mich bei Trauerbesuchen und im Trauergespräch. Dies sollte bei einer Hospitation bei Hauptamtlichen beispielhaft erlebt werden und wurde zusätzlich im Rollenspiel geübt. Die Kursteilnehmer verfassten auch anhand von Fallbeispielen eigene Traueransprachen und Trauerfeiern und hielten sie vor dem ganzen Kurs. Interessant war dabei, wie viele verschiedene Bibelstellen zum selben Fallbeispiel verwendet wurden. Dieses Üben war für alle eine große Hilfe und die Kritik war immer konstruktiv und liebevoll und spiegelte somit das gute Verhältnis, das sich unter den Teilnehmern entwickelt hatte, wieder.

Danke an die Leiter des Kurses, die es geschafft haben, von Anfang an eine Atmosphäre des Wohlfühlens und des Vertrauens zu schaffen!

Beerdigungsleiter sind nun:

Frau Helga Gödecke, Gemeinde Gieboldehausen

Frau Donata Bode, Gemeinde Seulingen

Frau Sonja Zwingmann, Gemeinde Nesselröden

Frau Christiane Fischer,  Gemeinde Bilshausen

Frau Barbara Merten, Gemeinde Duderstadt

Herr Georg Schütte,  Gemeinde Seulingen

Herr Karl Wandt,  Gemeinde Bilshausen

Die BeerdigungsleiterInnen haben sich mit großem Engagement ausbilden lassen und wünschen sich nun sehr, dass Sie, liebe Gemeinde, ihnen Ihr Vertrauen schenken und ihren Dienst „Tote bestatten“ annehmen.

Barbara Merten