Papst verleiht Ehrentitel an St. Cyriakus

Erhebung zur Basilica minor am 03.10.2015 um 17.00 Uhr in feierlicher Messe mit Bischof Trelle

 

 

 

Das Wappen des Papstes wird ab Samstag, 3. Oktober, die Kirche St. Cyriakus in Duderstadt schmücken. Franziskus hat das Gotteshaus in den Rang einer Basilica minor erhoben. Diesen Ehrentitel können Kirchen außerhalb Roms erhalten, die kunsthistorisch herausragen und eine besondere regionale Bedeutung haben.

Bei St. Cyriakus ist das der Fall: In Duderstadt und Umgebung wird der dreischiffige Sakralbau liebevoll als „Eichsfelder Dom“ bezeichnet. „Diese Würdigung durch Rom ist eine sehr große Ehre für unsere Pfarrgemeinde, für die Stadt Duderstadt und das ganze Eichsfeld“, sagt Propst Bernd Galluschke, Dechant im Dekanat Untereichsfeld.

Die Duderstädter Kirche ist nach St. Godehard in Hildesheim und St. Clemens in Hannover das dritte Gotteshaus im Bistum Hildesheim, das den päpstlichen Ehrentitel erhält. Zur Erhebung von St. Cyriakus zur Basilica minor kommt der Hildesheimer Bischof Norbert Trelle am Samstag, 3. Oktober, um 17 Uhr zu einer feierlichen Messe nach Duderstadt.

Während des Gottesdienstes werden die Insignien (Zeichen) der Basilika und das Wappen des Papstes als besondere Verbindung von St. Cyriakus mit der Kirche von Rom und dem Heiligen Vater gesegnet. Das Wappen wird noch während des Gottesdiensts von der Feuerwehr als äußeres Zeichen einer Basilica minor über dem Hauptportal der Kirche angebracht.

Zu den Insignien gehören:

- ein Conopeum (kegelförmiger Stoffbaldachin in Gelb/Rot an einer Stange, der vor oder über dem Pfarrer der Basilika bei Prozessionen getragen wird),

- ein Tintinabulum (kleine Glocke, die extra auf einer Tragstange hängt oder am Conopeum hängen kann und so auf Prozessionen mitgeführt werden kann),

- eine Mozetta (ein bis zu den Ellenbogen reichender, über dem Chorhemd getragener Schulterkragen mit roter Paspellierung und roten Knöpfen, getragen vom Pfarrer der Basilika)

Der Stoff für das Conopeum wurde von den Schönstattschwestern in Schönstadt genäht, die Metallhalterung und die Stange von den Duderstädter Firmen Kopf und Riepenhausen geliefert. Das Tintinabulum entstand in der Glockengießerei Bachert, Karlsruhe, die Mozetta wurde von der Firma Warmeling, Paderborn hergestellt.

Außerdem wurde im Boden unter dem Turm eine Sandsteinplatte mit dem Wappen des Vatikans und leichten Vergoldungen unter Glas eingelassen. „Das ist eine Idee der Gemeindemitglieder und soll beim Betreten der Kirche die besondere Verbindung der Basilika mit der Kirche von Rom deutlich machen“, erklärt Propst Galluschke. Die Platte wurde von Firma Stietenroth aus Gleichen gefertigt, die Blattvergoldung von der Firma gespendet.

Die Kirche St. Cyriakus in Duderstadt wurde in mehreren Bauabschnitten zwischen 1250 und 1490 errichtet. Erst entstand das frühgotische Westwerk, dann der hochgotische Chorraum, ehe das romanische Kirchenschiff des Vorgängerbaus durch ein spätgotisches Mittelschiff ersetzt wurde. Der Kirchenraum beherbergt zahlreiche gotische und barocke Kunstwerke.

Eine Basilika ist eine Kirche mit drei oder fünf Schiffen, das mittlere höher als die seitlichen und durch ein Querhaus zur Kreuzform erweitert. In der katholischen Kirche werden die Basilicae minores unterschieden von den ranghöheren Basilicae maiores. Von ihnen gibt es weltweit nur sechs. Es sind die vier Patriarchalbasiliken in Rom, die direkt dem Papst unterstehen, außerdem die beiden Basiliken in Assisi. In Deutschland wird St. Cyriakus die 76. Basilica minor sein.