Marienwallfahrt in Germershausen

Menschen mit Behinderung sowie ältere und kranke Menschen waren am vergangenen Wochenende zur Marienwallfahrt nach Germershausen eingeladen.

Rund 300 Wallfahrer und Wallfahrerinnen kamen zu dieser besonderen Wallfahrt und verbrachten einen erlebnisreichen sowie sonnigen Wallfahrtstag auf der Wallfahrtswiese.

Die Marienwallfahrt fand in diesem Jahr das dritte Mal statt und wird speziell für Menschen ausgerichtet, die an den anderen Wallfahrten nicht teilnehmen können, da ihnen die Mobilität nicht gegeben ist. Zu dieser Wallfahrt übernimmt immer der Malteser Hilfsdienst e.V. den Transport für nicht mobile Menschen nach Germershausen.

Propst Bernd Galluschke betonte in seiner Begrüßung, dass Jesus niemanden am Rand stehen lässt. In seiner Predigt ging Diakon Martin Wirth auf das Thema der Wallfahrt „Jesus holt Dich in die Mitte“ ein. Jesus möchte die Mitte unseres Lebens sein, denn seine Botschaft soll Kirche, Gesellschaft und unser ganzes Leben prägen, so Wirth. Diakon Wirth ist erblindet und empfindet eine Behinderung inzwischen als Gnade, als Geschenk Gottes, erklärte er in seiner Predigt. Es höre sich gewagt an, doch die Behinderung habe auch etwas Gutes. Sie bremse ihn, da er sonst andere mit seiner Kreativität überfordern würde.

Nach dem Gottesdienst trafen sich alle Wallfahrerinnen und Wallfahrer zu einer Begegnung. Bei einem gemeinsamen Mittagessen und musikalischer Begleitung mit der Bass Drum Band Mingerode und dem Männergesangverein Bodensee-Renshausen feierten alle zum Abschluss eine Andacht. Auf Wunsch erhielt jede Wallfahrerin und jeder Wallfahrer einen persönlichen Segen.

Gestärkt und voller Mut traten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Wallfahrt den Heimweg an. „Maria in der Wiese“ gibt auch in der heutigen Zeit, nach über 340 Jahren Wallfahrtstradition, den Menschen Trost, Vertrauen und Liebe.

Cornelia Kurth-Scharf