Hoffnung spüren auf dem Höherberg bei Wollbrandshausen

Mehr als 1000 Menschen haben sich am Sonntag auf den Weg zum Höherberg bei Wollbrandshausen gemacht, um gemeinsam die Große Wallfahrt zu Ehren der 14 Nothelfer zu feiern. Wallfahrtspfarrer Matthias Kaminski begrüßte sie alle herzlich in der „Guten Stube“ des Untereichsfelds.

„Ihr, die heute gekommen seid, bringt mit eurer Leuchtkraft den Berg zum Strahlen. Schön, dass ihr da seid“, wandte Kaminski sich an die Wallfahrerinnen und Wallfahrer.  Einige der Gläubigen hatten sich zu Fuß von Wollbrandshausen oder Bodensee auf dem Weg zur Wahlfahrtskapelle auf dem Höherberg gemacht. Andere waren mit dem Fahrrad gekommen. Und viele nutzen auch die Möglichkeit, mit dem Auto auf den Berg zu fahren, wo die Feuerwehr den Verkehr regelte und den Gläubigen Parkplätze zuwies.

In seiner Predigt ging Pfarrer Matthias Kaminski auf das Motto des aktuellen Wallfahrtsjahres „Pilger der Hoffnung“ ein. Mit diesem Motto habe der verstorbene Papst Franziskus den Nagel auf den Kopf getroffen. „Es gibt Zeichen der Hoffnung in unserer Welt“, sagte Kaminski. Die Gläubigen sollten von ihren Erfahrungen und auch in der Heiligen Schrift werde von Hoffnung erzählt. „Hoffnung ist nicht Blauäugigkeit. Jesus sieht die Armen und die, die trauern“, so Kaminski. Die Menschen würden derzeit in einer Welt leben, in der es zynisch wäre zu sagen, dass alles halb so wild sei. „Mit einem alles halb so wild können wir insbesondere den Menschen in Kriegsgebieten leben nicht kommen“, sagte Kaminski. Denn viele von ihnen hätten derzeit das Gefühl, dass sie nichts ändern könnten. Dadurch könne es passieren, dass sich diese Menschen immer mehr ins Private zurückziehen. „Das ist nicht gut, denn Hoffnungslosigkeit kann die Gemeinschaft zerstören. Wir dürfen nicht aufgeben und wir dürfen uns als Menschen der Hoffnung verstehen“, wandte Pfarrer Matthias Kaminski sich an die Gläubigen.

Auch die 14 Heiligen Nothelfer ständen für diese Hoffnung. Sie hätten die Realität gesehen und trotz der Probleme, die es auch in ihrem Leben gab, seien sie in der Lage gewesen, die Botschaft Gottes in ihrem Leben umzusetzen. „Gott war das Fundament und die Quelle ihres Lebens und hatte einen Platz in ihrem Leben. Sie wussten zudem, dass Gott sie braucht“, sprach Kaminski zu den Wallfahrerinnen und Wallfahrern. Sie 14 Nothelfer hätten Verantwortung für ihre Mitmenschen übernommen. „Auch jede und jeder von uns kann auf andere zugehen. Wir sind Gottes geliebte Kinder. Wenn ich verstanden habe, dass ich ein Kind Gottes bin, dann muss ich auch andere als Kinder Gottes achten“, sagte Kaminski. Der Glaube an die Liebe Gottes auch in schwierigen Zeiten, das sei Hoffnung. Hoffnung sei kein Optimismus. „Hoffnung ist, dass alles, was passiert, in der Tiefe einen Sinn hat“, erklärte Kaminski. Zudem halte Gottes Hand und bei allem, was passiert. Die Gläubigen als Kinder der Hoffnung sollten diese nicht nur haben, sondern sie auch ausstrahlen. Dabei sollten sie auf das Wort Gottes vertrauen. „Die Welt braucht Menschen, die Hoffnung haben. Ich wünsche uns, dass wir hier auf dem Höherberg etwas von dieser Hoffnung spüren“, sagte Kaminski zu den versammelten Wallfahrern.

Während die Erwachsenen am Freialter den Worten Kaminskis zuhörten, waren zahlreiche Mädchen und Jungen in einem Wallfahrtszelt versammelt. Hier beschäftigten sie sich, betreut von mehreren Erwachsenen, mit den 14 Heiligen Nothelfern. Hierbei bemalten sie Steine, die sie zum Ende des Wallfahrtsamtes am Freialtar ablegten. Im Anschluss an die Messe versammelten die Gläubigen sich noch zu einem gemeinsamen Mittagessen, bei dem sie sich über verschiedene Themen austauschten.

Vera Wölk, Referentin für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit