"Gott groß werden lassen"

Lichterprozession zu Mariä Himmelfahrt auf dem Höherberg

Rund 1000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer sind am Freitagabend auf den Höherberg bei Wollbrandshausen gekommen. Gemeinsam feierten sie ein Festamt zum Hochfest „Mariä Himmelfahrt“. Im Anschluss an die Messe zogen die Gläubigen zu Ehren der Gottesmutter zweimal um die Wallfahrtskapelle.

Wallfahrtspfarrer Matthias Kaminski konnte erneut Wallfahrerinnen und Wallfahrer aus nah und fern begrüßen. So waren unter anderem Gläubige aus Kassel, Heilbronn, Wunstdorf und Osnabrück begrüßen. „Es ist ein wunderbares Geschenk, dass Sie alle bei diesem wunderbaren Sommerwetter hier auf den Höherberg gekommen sind“, sagte Kaminski. Während des Festamtes segnete er auch die Kräutersträuße, die die Gläubigen mitgebracht hatten.

Mit der Wallfahrt zu Ehren Marias solle nicht ihr Tod gefeiert werden, sondern das, was nach dem Tod kommt. Denn Maria blieb nicht im Grab, sondern wurde in den Himmel aufgenommen. In seiner Predigt erklärte Pfarrer Matthias Kaminski, dass dort, wo Gott verschwinde, der Mensch nicht größer werde, sondern seine Göttlichkeit verliere. „Dort, wo Gott kein Lebensrecht hat, da wird die Würde des Menschen mit Füßen getreten“, sagte er weiter. Deshalb sollten die Gläubigen Gott in sich groß werden lassen, denn dann würden auch sie groß. Gott gebe den Menschen, wenn er gegenwärtig sei, Orientierung und Zukunft. „Lassen wir Gott groß werden in unserem Leben und in unserer Gesellschaft“, sprach Pfarrer Kaminski zu den Gläubigen.

Des Weiteren ging Kaminski auch auf die derzeitigen gesellschaftlichen Herausforderungen in Deutschland und der Welt ein. „Maria hat nicht versucht in Konkurrenz zu Gott zu gehen, sondern sie hat ihn in seiner unvorstellbaren Größe akzeptiert und sich seiner Größe anvertraut“, so Matthias Kaminski. Denn Gott wolle groß sein, um seine Macht für die Menschen einzusetzen. Damit diese zum wahren und erfüllten Leben kommen. „Maria ist da unser Vorbild und gibt uns Hoffnung und Zuversicht, denn, was er will, kann nur gut sein“, wandte Kaminski sich an die Gläubigen. Deshalb sollten die Menschen keine Angst vor Gott haben, sondern ihr Leben voller Vertrauen in seine Hände geben. Zugleich sei Maria auch durch ihre Aufnahme in den Himmel ein Vorbild. „Gott belässt uns nicht im Tod, sondern er will uns bei sich in seinem Licht haben. Was er mit Maria begonnen hat, geht mit uns weiter“, sagte Kaminski. Aus diesem Grund falle man im Tod nicht ins Nichts, sondern in Gottes Hände. Daher sollten die Gläubigen feiern, dass es auch in dunkelsten Zeiten Hoffnung gebe. Ja, zu Gott zu sagen, das mache Mut, auch wenn man etwas nicht verstehe. „Die Aufnahme Marias in den Himmel schafft eine Hoffnung, die tragfähig ist“, sagte Wallfahrtspfarrer Matthias Kaminski.

Im Anschluss an das Festamt zogen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer zu Ehren der Gottesmutter zweimal um die Wallfahrtskapelle. Hierzu entzündeten sie Kerzen, sodass der Höherberg durch den Kerzenschein erleuchtet wurde. Die Lichterprozession wurde musikalisch, wie auch zuvor das Festamt vom Männerchor Rhumspringe mitgestaltet. Damit die Gläubigen wieder sicher zu ihren Fahrzeugen kamen, war die Freiwillige Feuerwehr mit Scheinwerfer auf den Höherberg gekommen, sodass die Wege zu den Parkplätzen gut ausgeleuchtet waren. „Es ist sehr schön, dass wir diese Unterstützung für diese besondere Veranstaltung hier auf dem Höherberg bekommen“, dankte Matthias Kaminski den Mitgliedern der Freiwilligen Feuerwehr.

Vera Wölk, Referentin für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit