"Die Hoffnung ist größer als die Niedergeschlagenheit"

345 Jahre Wallfahrt zu „Maria in der Wiese“

Die „Große Wallfahrt“ in Germershausen zu „Maria in der Wiese“ ist in der Region Südniedersachsen für alle Katholiken und Katholikinnen ein besonderer Termin. Wie seit 345 Jahren machten sich in auch in diesem Jahr  rund 1.300 Wallfahrerinnen und Wallfahrer auf den Weg, um miteinander den Gottesdienst auf der Wallfahrtswiese zu feiern.

Die ersten Wallfahrer und Wallfahrerinnen sowie Fußprozessionen aus den Untereichsfelder Orten fanden sich bereits kurz nach 8.00 Uhr im Wallfahrtsort ein. Propst Thomas Berkefeld aus Duderstadt hieß die Pilger und Pilgerinnen vor der Wallfahrtskirche mit einem Segensgruß willkommen. Die Ankommenden fühlten sich so in guten Händen und starteten gut gelaunt in den Wallfahrtstag. Auch das Wetter ließ die Organisatoren nicht im Stich. Bei leichten Wind und einigen Sonnenstrahlen begann der Gottesdienst auf der Wallfahrtswiese.

Weihbischof Heinz-Günter Bongartz begrüßte die Wallfahrer und Wallfahrerinnen auf das herzlichste und sagte, dass es ihm eine große Freude sei, mit der langen Wallfahrtstradition im Rücken den Gottesdienst mit allen Anwesenden zu feiern. In seiner Predigt ging Bongartz auf den Leitgedanken des Wallfahrtsjahres 2023 „Was uns bewegt!“ ein.

Sicherlich nehme die Liste der Anliegen kein Ende, wenn wir der Muttergottes alles aufzählen, was uns bewegt, so Bongartz in seiner Predigt: „Der Krieg in der Ukraine bewegt mich zu tiefst, 60.000 Menschen kamen seitdem ums Leben, 520.000 Katholiken und Katholikinnen sind aus der Kirche ausgetreten und viele Menschen haben inzwischen Sehnsucht nach einem autoritären Staat. Das kann uns alles nicht gleichgültig sein“, sagt Bongartz. Es sei Jesu Anliegen, Menschen zu bewegen, um in die Welt zu gehen und das Evangelium zu leben. "Gott ist den Menschen zugewandt und damit wird die Hoffnung größer als die Niedergeschlagenheit", betont der Weihbischof. Die Predigt hat die Wallfahrer und Wallfahrerinnen zum Nachdenken angeregt, aber auch bestärkt, mit Gott in die Zukunft zu gehen. Die musikalische Begleitung des Gottesdienstes durch das Duderstädter Blasorchester und dem Singkreis aus Herzberg gab der Wallfahrtsmesse eine besondere feierliche Note.

Im Anschluss an den Gottesdienst trafen sich die Wallfahrer und Wallfahrerinnen zu einem gemeinsamen Mittagessen mit Platzkonzert vom Duderstädter Blasorchester. Es war eine schöne Atmosphäre unter den Bäumen der Wallfahrtswiese, berichtet Cornelia Kurth-Scharf, Mitglied der Wallfahrtsgruppe aus Germershausen. Propst Thomas Berkefeld zog ein positives Fazit: „Der 345. Geburtstag der Wallfahrt war für alle ein eindrucksvolles und beglückendes Erlebnis“.