Dechant Schwarze: „Wir müssen uns gut vorbereiten.“

Öffentliche Gemeindegottesdienste könnten zu Pfingsten, dem Geburtsfest der Kirche, in den Dekanten Göttingen und Untereichsfeld möglich sein.

Dechant Wigbert Schwarze schreibt:

Liebe Schwestern und Brüder,

die Herausforderung dieser Corona-Pandemie ist, dass es keine historischen Vorbilder für politische, kirchliche und viele andere Entscheidungen gibt. Es ist einfach ganz neu.

Viele Menschen fragen: Wie geht es mit den Gottesdiensten und der Kirche weiter? Ich sage: Es geht immer weiter. Weiterhin sind unsere Caritas, die Kindertagesstätten, der soziale Mittagstisch und viele andere Einrichtungen lebendig, aber auch in großer Herausforderung (Arbeitsplätze, Kurzarbeit etc.).

Bis auf Widerruf gelten die Dienstanweisungen des Generalvikars im Umgang mit dem Coronavirus. Bis zum 31. August sind alle großen Veranstaltungen gesellschaftlicher und kirchlicher Art abgesagt (Wallfahrten, Frohleichnam etc.).

Auf der anderen Seite gibt es eine gemeinsame Erklärung der Glaubensgemeinschaften und der Landesregierung in Bezug auf den Beginn von Gottesdiensten. Vom Bistum Hildesheim können wir wahrscheinlich Ende der Woche Informationen und Anweisungen bekommen. Bischof Heiner vertritt die These: „Sorgsamkeit vor Schnelligkeit“. Ich stehe voll und ganz dahinter und glaube, dass in unseren beiden Dekanaten Göttingen und Untereichsfeld der Gottesdienstbesuch Gott sei Dank so ist, dass wir uns vor Ort gut auf den Beginn vorbereiten müssen.

In der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung fand ich den Gastbeitrag vom Bundesinnenminister Seehofer hoch interessant. Ich zitiere: „Die Art und Weise, wie die Grundrechtseinschränkungen im Bereich der Religionsfreiheit wieder aufgehoben werden, lässt mich zuversichtlich in die Zukunft blicken. Wenn wir in allen Bereichen so verantwortlich, solidarisch und besonnen vorgehen, werden wir Erfolg haben. Die Erfahrung, eine so schwere Belastungsprobe gemeinsam bestanden zu haben, wird den Zusammenhalt in unserer Gesellschaft stärken.“

Ich persönlich bin der Überzeugung, dass auf die Wiedereinführung von sonntäglichen Eucharistiefeiern so lange weiter verzichtet werden soll, bis Eucharistiefeiern in einer weitgehend vertrauten Form wieder möglich sind.

Ich könnte mir gut vorstellen, mit Wortgottesfeiern und anderen Formen von Gottesdienst zu beginnen. Ein guter Zeitpunkt wäre Pfingsten, das Geburtsfest der Kirche.

Das sind einige Gedanken von mir. Warten wir auf die offiziellen Informationen aus Hildesheim.

Mit freundlichen Grüßen
Wigbert Schwarze, Dechant

(aktualisiert, 5. Mai, 16.00 Uhr)