Bilder erinnern an Große Wallfahrt zu „Maria in der Wiese“

Trotz der coronabedingten Absage der Großen Wallfahrt zu „Maria in der Wiese“ wurde das Wallfahrtsgelände herausgeputzt.

„Die Wallfahrtstradition wird in diesem Jahr mit Bildern von vorhergehenden Wallfahrten dokumentiert“, kündigt Cornelia Kurth-Scharf von der ehrenamtlichen Wallfahrtsgruppe an. So finden sich ab Sonnabendabend, 4. Juli, an allen markanten Punkten auf dem Freigelände Plakate, die die Wallfahrt nachempfinden lassen. „Der Kreuzweg wird mit Gebeten zu den jeweiligen Stationen ausgestattet, so dass dieser in aller Stille gebetet werden kann“, sagt Kurth-Scharf. Am Wallfahrtssonntag, 5. Juli, werden um 9.30 Uhr die Glocken läuten und an den Beginn des Wallfahrtsgottesdienstes erinnern. Geplant ist, Fotos und Gebetsanregungen für zwei Wochen auf dem Gelände aufgestellt zu lassen.

Abstandsregelungen und Mund-Nasen-Schutz

Alle Wallfahrten im Untereichsfeld fallen 2020 wegen der Corona-Krise aus. Die über 300-jährige Wallfahrtstradition wird dadurch in Germershausen erstmals unterbrochen. Zwar habe das Nazi-Regime versucht, die Wallfahrt zu verbieten, sei damit aber gescheitert. „Es ist schon schmerzlich, dass wir in diesem Jahr keine Wallfahrten feiern können. Wir lassen uns jedoch nicht entmutigen und erinnern mit kreativen Ideen an die Große Wallfahrt“, erklärt Kurth-Scharf. Auch die Internetseite www.wallfahrten-eichsfeld.de wurde für Germershausen entsprechend ergänzt. Dort finden sich nun zusätzliche Informationen zur Geschichte des Ortes und Anregungen für Gebete und Marienmeditationen.

Die erste Wallfahrt zu „Maria in der Wiese“ vor 342 Jahren ist durch eine Rechnung für Wein und Hostien belegt. In Spitzenzeiten kamen bis zu 10.000 Gläubige aus nah und fern jeweils Anfang Juli zur Großen Wallfahrt. In den vergangenen Jahren wurden bis zu 4.000 Teilnehmer gezählt. „Eine stolze Zahl für den kleinen Wallfahrtsort, der nur 240 Einwohner hat“, meint Kurth-Scharf. Auch zu anderen Zeiten im Jahr kämen viele Besucherinnen und Besucher, um Trost zu suchen oder Dank zu sagen. Ein Gebet am Gnadenaltar spende vielen Menschen Kraft, Zuversicht und neue Hoffnung.

Die Wallfahrtskirche ist weiterhin täglich geöffnet. „Mit einer Wallfahrtskerze können sich auch die Menschen, die den Ort nicht besuchen können, die Muttergottes nach Hause holen“, sagt Kurth-Scharf. Unter E-Mail: info(ät)wallfahrten-eichsfeld.de oder Telefon: 01 60/4 67 06 96 können Kerzen inklusive Versand für 12,50 Euro bestellt werden. Bei einem Besuch der Wallfahrtskirche oder des Freigeländes bittet die Wallfahrtsgruppe die Abstandsregelungen von mindestens 1,50 Meter zu anderen Personen einzuhalten. Das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes wird empfohlen.