Geistlicher Impuls zum Dienstag in der Vierten Fastenwoche
Wodurch wird verhindert, dass sich 12 Millionen Schafe in Australien in alle Himmelsrichtungen zerstreuen?
Das Evangelium und andere Texte für den heutigen Tag finden Sie in der Online-Kalender-Version des Schott-Messbuches der Erzabtei in Beuron.
IMPULS
Innerhalb weniger Minuten las ich die die Bibelworte: „Ich schaue aus nach dem Herrn, ich harre auf Gott, der mich rettet“.
Und dann die Notiz in Christ in der Gegenwart: In Deutschland gäbe es knapp 1,6 Millionen Schafe, in Wales lebten etwa 12 Millionen Schafe auf eingepferchten Weiden.
In Australien gäbe es mehr als 12 Millionen Schafe. Aber die Schafzüchter dort ließen ihnen meist freien Lauf, anstatt sie einzupferchen. Wodurch wird verhindert, dass sie sich in alle Himmelsrichtungen zerstreuen? Die Schafe bleiben immer in der Nähe der Wasserlöcher, die die Züchter graben. Ihr Instinkt sagt ihnen, dass sie ohne Wasser nicht leben können.
Wenn der Beter des Alten Testamentes sagt, dass er nach dem Herrn Ausschau hält, dass er sehnsüchtig im Vertrauen auf Gott durchhält, dann lässt sich das Bild von den Schafen in Australien vielleicht mit ihm in Verbindung bringen. Wovon lebt er? Von den „Wasserlöchern“, die Gott ihm gegraben hat: von seiner Güte und Liebe, die mir in Christus begegnet?
Wenn ich das glaube, darauf vertraue, werde auch ich mich nicht zu weit davon entfernen. Dann sinkt die Gefahr, dass ich mich verirre und in eine Wüste gerate, in der es kein Wasser gibt.
Lebe ich von den „Wasserlöchern“, die Gott mir gegraben hat? Hilft mir mein Glaube, mein Vertrauen auf die Güte und Liebe Gottes, manche Durststrecken zu überstehen? Sind meine Intuition und mein Glaube so stark, dass ich keine Zäune mehr brauche, sondern stets in der Nähe des Wassers, in Gottes Nähe bleibe?
Es lohnt sich, solchen Fragen nachzugehen und dabei zu verweilen; Vielleicht drängt es mich dann zu bitten: „Herr, ich möchte immer in Deiner Nähe bleiben. Du bist für mich mehr als Wasser in der Wüste“. „Mache Deinen Geist in mir so stark, dass ich keine Zäune mehr brauche, um in Deiner Nähe zu bleiben“.
Theo Schneider SJ